Folge 2: Mulchen, Mulchen, Mulchen
Die Sonne stand hoch am Himmel, und Maya und Mojo schwirrten über eine karge Fläche im Schulgarten. Der Boden darunter war trocken, hart und rissig.
„Mojo,“ sagte Maya und flog knapp über den Boden, „das hier ist kein Boden, das ist Beton mit Ambitionen. Wie soll hier jemals etwas wachsen?“
„Das wird schwierig,“ erwiderte Mojo, während er auf einem bröckeligen Erdklumpen landete. „Hier ist kein Leben – keine Mikroorganismen, keine Feuchtigkeit, nicht mal ein einsamer Regenwurm. Dieser Boden ist so leer wie mein Kalender in der Nebensaison.“
Maya nickte. „Weißt du, gesunder Boden ist wie ein lebendiges Ökosystem. Es gibt Billionen von Mikroorganismen, die zusammenarbeiten, um ihn fruchtbar zu machen. Aber ohne Schutz stirbt er ab.“
Beobachten und Verstehen
Die Kinder kamen herbei, ausgerüstet mit Schaufeln und Notizen auf Stonepaper. „Heute lernen wir, wie wir den Boden wieder lebendig machen können,“ erklärte die Lehrerin. „Aber zuerst müssen wir ihn beobachten.“
Die Kinder untersuchten die Erde. Einige fühlten sie mit den Händen, andere schauten, wo sie trocken oder weicher war. „Hier ist es total hart,“ bemerkte ein Junge. „Und es gibt keine Wurzeln oder Tiere.“
„Das liegt daran, dass der Boden ungeschützt ist,“ erklärte die Lehrerin. „Die Sonne trocknet ihn aus, und der Wind weht die besten Teile weg. Wir brauchen eine Mulchschicht, um ihn zu schützen.“
Was ist Mulchen?
„Mulchen ist wie eine Decke für den Boden,“ flüsterte Maya. „Es schützt vor Sonne, hält Feuchtigkeit und hilft, dass der Bodenleben zurückkehrt.“
„Also eine natürliche Klimaanlage?“ fragte Mojo mit hochgezogenen Flügeln. „Klingt ja fast zu einfach.“
Die Lehrerin zeigte den Kindern, wie sie Mulchmaterialien wie Blätter, Stroh und kleine Äste sammeln konnten. „Der Mulch schützt nicht nur den Boden,“ sagte sie, „sondern wird mit der Zeit auch zu Humus, der die Erde fruchtbar macht.“
“Und dann kommen die Regenwürmer zurück. Meine besten Freunde”, sagte Mojo. „Sie fressen den Mulch, und scheißen dann Humus. Schwarzes Gold sozusagen.”
Die Arbeit beginnt
Die Kinder legten los. Sie lockerten die oberste Bodenschicht vorsichtig mit Schaufeln auf, um Platz für Luft und Wasser zu schaffen. Dann verteilten sie das gesammelte Material gleichmäßig über die Fläche.
„Maya, schau dir das an!“ rief Mojo. „Sie schaffen es tatsächlich, diesem Boden eine zweite Chance zu geben.“
„Natürlich,“ erwiderte Maya. „Mit Mulch speichert der Boden Feuchtigkeit, wird weicher, und die Mikroorganismen kehren zurück. Das ist echte Regeneration.“
Die ersten Ergebnisse
Am Ende des Tages war die Fläche mit einer dicken Mulchschicht bedeckt. Die Kinder waren stolz auf ihre Arbeit. „Jetzt kann der Boden sich erholen,“ sagte die Lehrerin. „In ein paar Wochen wird er wieder voller Leben sein.“
Maya landete auf einem Stück Stroh und summte zufrieden. „Mojo, der Boden fühlt sich jetzt schon besser an. Es ist, als ob er aufatmet.“
„Ich muss zugeben,“ brummte Mojo, „das war beeindruckend. Vielleicht gibt’s hier bald wieder genug Leben, dass ich mich fast wie in einem echten Garten fühle.“
Die beiden Bienen flogen in die Dämmerung, bereit für das nächste Kapitel im Schulgarten – und für den nächsten Schritt zur Wiederbelebung der Natur.